Anerkennung unseres sozialen Engagements
Für uns bedeutet das: Jeden Tag Dank. In Form von Worten, Taten, Lächeln, Umarmungen, Bildern, handgefertigten Kleinkunstwerken, selbst gebackenen Kuchen … anerkennende Zeitungsartikel, Radioberichte …
Noch vor Corona durfte ich mir die goldene Ehrennadel des Paritätischen Niedersachsen für mein Ehrenamt anstecken lassen.
In 2021 konnte unser kleines Stadtatelier-Team u.a. ein förderliches Treffen mit der damaligen Bundestagesabgeordneten Kirsten Lühmann im Bundestags-gebäude in Berlin wahrnehmen.
Zu alledem hat - in 2022 - Soroptimist International Club Uelzen mir für mein soziales und nachhaltiges Engagement den Lore-Preis verliehen. In einem besonders feierlichen Rahmen im Rathaus der Hansestadt Uelzen:
Die Lore-Preis-Verleihung
Am 13.02.2022 im Uelzener Rathaus
Einer der bildschönsten und emotionalsten Tage in meinem Leben.
Als ich die nachstehende Bilderschau bekommen und angeschaut habe, waren augenblicklich alle Gefühle wieder da. Dankbarkeit, Glück, Freude, Stolz, Rührung … Ich denke, ich brauche nicht viel mehr zu schreiben - die Bilder sagen alles. Eine Bilderschau für mich. Fotografiert und erstellt von Frauke Szameitat. Danke-Danke-Danke!!!
Und dass so viele von euch dabei sein konnten, hat die Preisverleihung noch besonderer gemacht. Es ist auch euer Vertrauen, das mich so weit gebracht hat. Nur weil sich so viele Menschen vor meine Kamera getraut haben, habe ich diesen Preis bekommen können. Ich danke euch allen und an dieser Stelle auch nochmals ganz herzlich Frauke: „Du hast unseren Tag wieder lebendig werden lassen. Wieder bin ich so derart überwältigt, dass mir die Worte fehlen.“
So eine große Wertschätzung und Anerkennung habe ich erleben dürfen: Der Lore-Preis*. Ein ganz besonderer Preis für meine ehrenamtliche Emofotologie / Selbsthilfefotografie / Kreative Inklusion / Unser kleines Stadtatelier in Uelzen.
Das erste Mal an jenem Tag sind mir die Tränen der Rührung gekommen als die Musik begonnen hat zu spielen. Mein großer Dank an dieser Stelle gilt der Musikschule Uelzen für Kreis und Stadt Uelzen. Danke Schulleiter Daniel Orthey sowie Elisa van Beek an der Violine und Giorgos Karagiannis am Klavier. Zum zweiten Mal kamen mir die Tränen bei der Begrüßung von Almke Matzker Steiner, der Präsidentin vom Soroptimist-Club Uelzen. Zum dritten Mal beim Grußwort von unserem Uelzener Bürgermeister Jürgen Markwardt. Und während der unglaublich tollen Laudatio von Kirsten Lühmann wusste ich kaum noch wohin mit meinen Emotionen. Danke-Danke-Danke ...
Gänzlich verlaufen ist die Wimpertusche als meine allerbeste Assistentin Ronja und unsere allerbeste Praktikantin Faro unseren Ehrengästen (ganz viele Lieblingsmenschen waren da) erzählt haben, was unser Stadtatelierprojekt und ich ihnen bedeuten. Und Geschenke gab es auch noch. Und eine Urkunde. Und ein Preisgeld von 2.000 Euro. Was bedeutet, dass 2 Ateliermieten gesichert sind.
Übrigens hatten wir dank Gabriele Witt (Pflegedienstleitung Paritätischer Uelzen) und Jürgen Schulze (Geschäftsführer Paritätischer Uelzen) sogar eine eigene Teststation vor Ort. Der Paritätische Uelzen hat die Schirmherrschaft über unser Stadtatelierprojekt und ist immer da, wenn wir ihn brauchen.
* Die Auszeichnung „LorePreis“ wird im Gedenken an die Gründungspräsidentin des SI-Clubs Uelzen, Eleonore Denecke-Unverricht, seit 2018 alle zwei Jahre verliehen.
Textauszug von der Homepage des Soroptimist Club Uelzen: Der LORE-Preis vom SI Club Uelzen wird alle zwei Jahre für „starke“ Frauen, welche sich wirtschaftlich, sozial und wissenschaftlich in besonderer Weise gesellschaftlich relevanten, innovativen Themen praktisch oder theoretisch widmen, ausgelobt. Die Wahl der Jury des SI Clubs fiel in diesem Jahr auf Brigitte Schulz, da sie Menschen mit gesundheitlichen, sozialen oder wirtschaftlichen Problemen ehrenamtlich ein Forum bietet. Sie leiste mit ihrer wertvollen Arbeit einen eindrucksvollen, kreativen und innovativen Beitrag zur Inklusion in der Region.
Danke-Danke-Danke!!!
Fotos Christian Helms:
Ich bin so dankbar. Auch dank so vieler von euch - und auch mit so vielen von euch - habe ich diese besondere Ehrung am Sonntag, den 13.02.2022 im Uelzener Rathaus erleben dürfen. Und ich danke Sylvia Helms vom Soroptimist-Club Uelzen sowie der AZ Uelzen (Artikel vom 15.02.2022), der neuen Barftgaans, dem Uelzener Anzeiger sowie Radio ZuSa für die einfühlsamen Berichterstattungen und die großen Aufmachungen.
Redemanuskript meiner Projektvorstellung im Rahmen der Lore-Preis-Verleihung am 13.02.2022 im Uelzener Rathaus
(Bild Der einladende Stuhl) Was haben die ersten Sätze einer Rede und ich gemeinsam? Sie müssen sitzen. Allerdings holt mich die heutige Ehrung echt vom Hocker. Unseren einladenden Stuhl, der momentan in unserem Schaufenster steht, hat übrigens unser Fräulein Schminke nach meinen Wünschen angemalt.
(Bild Stadtumarmung) Liebe alle!
Heute könnte ich die ganze Stadt umarmen: So dankbar bin ich für all die Anerkennung heute, für all diese Wertschätzung. Auch sind mein Team und ich überglücklich, dass wir heute im echten Leben feiern dürfen. In Präsenz. In einer Stadt, die offen ist für unser kreatives Inklusionsprojekt. In einem Rathaus, in dem es heute extra für uns eine mobile Teststation gibt. Dank Pflegedienstleiterin Gabriele Witt und Geschäftsführer Jürgen Schulze vom Paritätischen Uelzen. Übrigens hat das Logo für das erste Testzentrum im Stadtgarten auch das Fräulein Schminke gemalt. (Eulenlogobild)
Jeder Mensch ist wichtig. Oder nicht? (Müllhaldenbild)
In diesen Coronazeiten ist eine Begrifflichkeit geprägt worden:
NICHT SYSTEMRELEVANT. Wie herzzerreißend fühlt sich das an? Du-bist-nicht-wichtig. Die Welt braucht dich nicht. (Dornröschenbild) Du bist ein nutzloser Fresser. (Maulkorbbild)
Ich weiß, wie es ist so abgestempelt zu werden. Doch ich weiß auch, wie es ist eine Krankheit oder Krise als Chance zu nutzen. Und ich falle gerne mal aus dem Rahmen meiner diagnostizierten Möglichkeiten, wenn es unserem kreativen Inklusionsprojekt dienlich sein kann.
Natürlich gab es bereits vor Beginn der Pandemie Menschen, die sich nutzlos fühlen mussten. Genauso wie es einsame Menschen gab. (Mannsbild, Trauerbild, Bild der Verzweiflung) Und Menschen, denen jegliches Sicherheitsgefühl abhandengekommen ist oder die den Weg zurück in die Gesellschaft gar nicht mehr finden konnten. (Bettlerbild)
Es gibt Menschen ohne jedes Zugehörigkeitsgefühl. (Bild Die Nachdenkliche) Menschen, die sich aus dem sozialen Leben zurückgezogen haben. Die Gründe dafür können sein: Unsichtbare, chronische, physische und/oder psychische Krankheiten, sichtbare Handicaps, sprachliche / kulturelle Barrieren, hohes Alter / Gedächtnisprobleme, Hypersensibilität, Mobbing, Traumata, (Mausefallenbild) Verständnisprobleme …
Wie können solche Menschen (wieder) sichtbarer werden? (Kapuzenbild) Mehr Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl erlangen? Wie wieder mit anderen zusammenwirken? Wie mehr Teilhabe und Wir-Gefühl erleben und wieder selbstorientierter werden? Wie bei der Öffentlichkeitsarbeit aktiv mitwirken können? Auch für ein Zurück ins soziale Leben. Und für mehr Barrierefreiheit in den Köpfen. Für mehr Sein als (An)Schein.
Über dem Eingang unseres kleinen Stadtateliers werden auch bald einzelne Worte zu lesen sein: (2 Fingerzeigfotos)
sichtbar da sein (ge)sehen werden
Noch stecken wir mitten in farbfilmfröhlichen Renovierungsarbeiten, aber unsere Tür steht bereits allen offen. Was momentan bedeutet: allen Geimpften. (Spritzenbild)
Einblicke in unser kleines Stadtatelierprojekt
Vieles ist bereits durch die großen Schaufenster zu sehen und die offene Tür zu hören. Hier wird ein Foto-Set aufgebaut, da an einem Kostüm genäht, dort eine Requisite erstellt. (Fußballkopffoto) Aus einer Ecke tönen Gitarrenklänge. (Gitarrenhändebild) Es werden Bilderschauen kreiert, Collagen geklebt, Texte verfasst, Erfahrungsberichte publiziert, Plakate und Flyer entworfen ... Es wird mitunter mehrsprachig und mit Händen und Füßen diskutiert. Fräulein Schminke und Faro malen unsere Sichtbar an … (Sichtbar-Tresen-Bild) Manche schauen dem munteren Treiben zu, freuen sich dabei sein zu können, trinken Kaffee, klönen oder wissen alles besser. Oder streicheln Therapiefropsfräulein Pfiffigenie, die mittlerweile bekannt ist wie ein bunter Hund. (Fropspfoto) Einer der Nachbarn von gegenüber schaut herein und bringt uns Weintrauben. In der Küche steht leckeres veganes Mittagessen, das uns Marlies Feldfrisch zur Stärkung hat bringen lassen. Das wichtigste Küchengerät, die Kaffeemaschine hat uns Wiebke von Lama to go spendiert. Im Werkstattraum hängt Ronja ein Infoplakat an ihren Rollstuhl. So war sie auch überall mit einem Wahlplakat für die Bürgermeisterwahl unterwegs. (Frops am Rollstuhl) An der Sichtbar erkundigt sich eine Studentin nach der jungen Selbsthilfe. Unsere Tür steht allen offen. Und für die Nichtgeimpften setze ich mich auch schon mal mit vor die Tür. Niemand sollte allein sein müssen.
Unser jetziges Ziel ist: dauerhaft füreinander da zu sein und unseren Treffpunkt in Kombination mit hilfreichen Beratungsangeboten und weiteren Kreativen unter einem Dach über Jahre hinweg zu etablieren. Als nachhaltig wirkendes Wir-Projekt. Wir sind jetzt in der kleinen Mühlenstraße in Uelzen zu finden. Im ehemaligen Sanitätshaus von Maik Bauer. In barrierefreien Räumlichkeiten, die auch viel Platz bieten für Vorträge, Workshops, Auftritte, Lesungen, Aktions- und Mitmachtage, Wandbilder- und Objektausstellungen, Meetings usw. Und unsere großen Schaufenster eignen sich auch für Live-Acts, Plakataktionen, digitale Bilderschauen ...
Sobald die Innenräume fertig gestrichen sind, werden auch Teile aus meinem beträchtlichen Kostüm- und Requisitenfundus im ganzen Atelier für viele originelle Blickfänge sorgen. (Schaufensterfoto)
Was ist die Emofotologie / die Selbsthilfefotografie und warum?
Ich mache keine Fotos to go. Für uns sind Fotos auch Fingerabdrücke der Seele. Stellt euch bitte vor, ihr könntet nur noch ein einziges Foto machen oder nur noch ein einziges Foto bekommen. Was für ein Bild würde das werden? Was wäre euch wichtig, zum Ausdruck zu bringen? Eine Frage, die ich jetzt nicht beantwortet haben möchte. Eine Frage, die nur verdeutlichen soll, dass die Emofotologie u.a. bei der Selbstorientierung / Neuorientierung - „Wer, wie, was, wo bin ich?“ - behilflich zu sein vermag. (Zwillingsfoto)
Die Emofotologie fördert die Selbstbestimmung, Problemlösungskompetenzen und die soziale Integration. Sie kann auch als eine Art Recovery-Modell verstanden werden. Zudem machen unsere öffentlichen und originellen Fotoshootings neugierig, bieten Abwechslung im grauen Alltag, und lassen uns auf zwanglose, unkomplizierte Art ins Gespräch kommen. Unsere Bilder regen Diskussionen an und die Bildersprache ist so international wie ein Lächeln. Während die gemeinschaftlichen Planungen für eine Bildgestaltung die soziale Kompetenz fördern. So vermag die Selbsthilfefotografie Menschen vor, hinter und neben der Kamera zu helfen. (Streetcaféfoto, Taucherglockenbild)
Unser kleines Stadtatelier ist auch eine Art zweites Zuhause
Vor unserer bunten und offenen Tür gibt es keine Schwellenängste. Unser kreatives Miteinander fördert die Kontaktfreudigkeit. Auch fällt es in einem derart aktiven Entspannungsraum leichter Beratungsangebote anzufragen bzw. anzunehmen. Zudem bringen unsere öffentlichen Shootings - mitten in der Stadt - Menschen zusammen, die sich ansonsten nie kennenlernen würden. Auch helfen uns immer mehr Geschäftsleute leihweise mit Accessoires oder Requisiten aus (ob Sonnenbrille, Blumen, Geschmeide, Taucherglockenhelm …) oder bieten ihren Schaufensterbereich als Kulisse an. Wir tragen also auch zur Innenstadtbelebung bei. (Stadtbilder von Bodypainting bis Starzone)
Wer noch projektweise oder auch regelmäßig mit uns zusammenwirkt?
Z.B. die junge Selbsthilfe Uelzen, Genesungsbegleiter*innen mit Trialogerfahrung, das Samocca, Atempause, Avalon Mitte, das Sanitätshaus für Tiere sowie Kaddy, unsere Trainerin für Selbstverteidigung für Menschen mit Handicap, die dank Emofotologie und Kate nun auch Kurse in der Kreisvolkshochschule geben wird. (Bild der Selbstverteidigung)
Wir werden nach Aufhebung der meisten Coronaregelmaßnahmen auch Vorträge bzw. Workshops anbieten können: Ob Ernährungsberatung, Special Make-up, Face- und Bodypainting, Maskenmalen, onkologische Kosmetik, Haarprobleme, kreatives Schreiben, Bildersprache, Kräutersprache, Körpersprache, Theaterpädagogik, Fotografie … Wir haben ein wirklich gutes Net(t)zwerk zusammenspinnen können, das sich immer mehr als Schwungtuch für besondere Möglichkeiten erweist.
Barrierefreiheit beginnt in den Köpfen / Unsere Stadtatelierfluencerinnen
Meine ehrenamtliche und mir unentbehrlich gewordene Assistentin Ronja ist eine Art Handicapfluencerin. Sie ist auch Projektassistentin der jungen Selbsthilfe und sitzt im Beirat für Menschen mit Behinderungen. Hier mal drei ganz unterschiedliche Fotos von Ronja, die ich jetzt bitte zwei, drei Sätze zu sagen: (Lachfoto, Clownfoto, Rollihund)
(Faro ernst, Faro glücklich) Unsere Praktikantin Faro spricht 5 Sprachen. Und wo ihr die Worte nicht reichen oder nicht über die Lippen kommen können, bedient sie sich der Bildersprache. Ihre Zeichnungen gehen unter die Netzhaut und treffen mitten ins Herz. Faro kommt aus Afghanistan. (Monsterzeichnungen von Faro, Faro auf der Demo) Auch Faro möchte ich jetzt kurz das Wort überlassen.
Und Fräulein Schminke macht unser aller Leben bunter. Guckt mich an: (Glatzenpaintingfotos)
Unsere Karin Kamü Mühlenberg sorgt dafür, dass immer genug Kaffee da ist und zeigt sich hinter den Kulissen als unsere größte Unterstützerin. (Kaffeemühlenbild)
Eines der ersten großen Shootings vor oder im neuen Atelier wird hollywoodlike auf dem roten Teppich inszeniert werden. Eines der nächsten Models ist eine Mitarbeiterin aus dem Samocca Café. (Samoccafoto) Es folgen Porträtierungen mit von Krankheiten oder Süchten Betroffenen bzw. Mitbetroffenen. Auch Coronadepressionen bleiben weiterhin ein Thema. 3 (Coronacollage, Coronakid, Pestfoto) Faro plant auch kulturübergreifende Shootings und fotodokumentiert zurzeit einige der Hürden, die ich momentan mit meinem dreifach gebrochenen Knöchel zu überwinden habe. (Duschfoto) Natürlich können wir auch lustig und ironisch. Je nachdem, was der Mensch vor der Kamera zum Ausdruck bringen möchte. (Verrücktes Foto)
Und ich habe Anfragen für noch sensiblere Themen, wie Sterbefotografie oder dissoziative Identitätsstörung. (Insane) Eines meiner Herzensthemen ist fotografieren für Menschen mit demenziellen Veränderungen. (Demenzbild) Damit diese mit einem aktuellen Foto in der Hand im wahrsten Sinne des Wortes begreifen können, dass sie noch da sind.
Wir sind offen für weitere Kooperationen, und zwar nicht nur im Rahmen der sozialen und kunst- und gestaltungstherapeutisch wirkenden Möglichkeiten. Uns geht es im Wesentlichen um das Wir und das barrierefreie Zusammenkommen können. (Bild Rote Pumps mit Orthesen)
Ist also alles gut oder haben wir ein Problem?
Wir brauchen Geld. Für die Miete, für Anschaffungen, für ein Fotomagazin in Kombination mit einem Hörbilderbuch, für eine Ausstellung …
Fördergelder werden in der Regel auf verschiedene Schubladen verteilt. Da unser Projekt - weil für alle da - in keine Schublade passt, passen die meisten Verteilerschlüssel also - nicht. Wir möchten aber nicht in Schubladen denken müssen und wären glücklich, wenn wir demnächst eine Finanzierung für ein Jahr bekommen könnten, damit wir uns wieder auf das Wesentliche konzentrieren dürfen. Ich stecke zwar mein ganze Rente ins Atelier, aber das genügt leider nicht.
Schirmherrschaft
Nach wie vor agiere ich ehrenamtlich und unter der Schirmherrschaft des Paritätischen Uelzen. D.h. wir können Spendenbescheinigungen ausstellen. Ich bin dem neuen Geschäftsführer des Paritätischen Uelzen Herr Jürgen Schulze von Herzen dankbar, dass er mir vom ersten Augenblick an so viel Vertrauen geschenkt hat. Ohne ihn und Gabriele Witt hätten wir jetzt nicht so ein großes Atelier.
Warum mache ich alles ehrenamtlich?
Weil der chronische Schmerz den Farbfilm vergessen hat. Und weil sich die meisten unserer „Models“ derartig aufwändige Fototage (zzgl. aller Vor- und Nachgespräche sowie weiterer Leistungen wie Visagistik, Kostüm- und Requisitenverleih …) niemals leisten könnten. Und weil ich so fotografieren möchte, wie ich empfinde und nicht, wie ein Honorar mich womöglich verpflichten könnte. Und weil ich glaube, dass es Sinn macht, so interessante, kreative Treffpunkte einzurichten, wo es für das Dabeisein sein können kein Geld braucht. Einen Treffpunkt, wo jemand ist.
Wo möchten wir die nächsten Ausstellungen stattfinden lassen?
(Filmklappenfoto) Wir planen eine Bilder- und Objekt-Ausstellung in unseren neuen Räumen. Sowie eine gemeinsame Ausstellung im Samocca, in der Kreisvolkshochschule sowie in einigen Schaufenstern der bisher mitwirkenden Geschäfte. Im Rahmen unserer ersten Atelier-Vernissage möchten wir auch Kostüme und handgefertigte Requisiten wie die Virenmodelle, das Bürgermeistermodell, einige Stadtsymbolmodelle und den einladenden Stuhl zeigen, sowie einige der „Models“ in Originaloutfits vorstellen. Und gerne auch den Holger Hammer, Uelzens besten und berühmtesten Privatschnüffler (HH, Schussfoto, Krimishooting). Musikalische und poetrysche Untermalung wird es auch geben. (Leierkastenmann Gitarrenfrau) Wir haben regional wie überregional Anfragen für weitere Ausstellungen (beispielsweise von Schulen und Kliniken). Eine für Belgien geplante Ausstellung konnte pandemiebedingt leider nicht stattfinden. Zuletzt durften wir online - mit Professor Müller-Teusler - eine bebilderte Vorlesung für Studierende der Sozialpädagogik halten. Der Professor spielt übrigens auch in einem Holger-Hammer-Krimi von dem berühmten Autor und Radiomoderator Carsten Schlüter mit. Mehr gibt es noch in diesem Jahr in unserem tollen Uelzener Kino zu sehen und zu hören. (Bild Der Kommissar) Auch planen wir ein Fotomagazin herauszubringen, mithilfe von Eva Neuls und ihrem Initia Medien Verlag.
Übrigens war meine Schmerzärztin, Dr. med. Sabine Hildebrandt-Stahlschmidt, die Erste, die ein von mir fotografiertes Bild öffentlich ausgehängt hat. In ihrer Praxis.
Wie ich an unsere Models komme?
Unsere „Models“ lerne ich über Empfehlung oder - sozusagen als Streetphotoworkerin - auf der Straße kennen, oder via Facebook oder durch die offene Tür. Jeden Tag fragen Menschen, nachdem sie in unser Schaufenster geguckt haben, oder weil sie uns in Aktion sehen: „Was ist das hier? Was macht ihr hier?“
Woanders fragen manche Leute:
„Was macht denn eigentlich die Brigitte?“ „Die arbeitet nicht mehr als Pferdeflüsterin. Die ist doch krank. Die knipst ein bisschen. Die ist jetzt Fotoflüsterin.“ „Ach. Was knipst die denn so?“ „Andere Kranke.“ „Autsch! Das ist doch krank. Wer will denn so was sehen? Kann man damit Geld verdienen?“ Das sind Sätze, die mich antreiben. Und wir haben mittlerweile so viele Anfragen, dass wir weit bis ins nächste Jahr vorplanen könnten – wenn wir die Miete finanziert kriegen. Ja, Geld ist für unser Projekt wichtig. Und für uns ist: jeder Mensch wichtig.
Ohne das Vertrauen all derer, die sich von mir ins Bild haben setzen, stellen oder legen lassen, wäre ich nicht hier. Und ohne die Unterstützung, die ich in den letzten Jahren und insbesondere auch im November und Dezember, als ich nicht Auto fahren konnte, erleben durfte, wäre ich nicht hier. Die meisten von euch haben mich irgendwie unterstützt. Fachlich, sachlich, journalistisch, idealistisch, emotional, finanziell … Auch meine Eltern haben einiges in unser Ateliersparschwein gesteckt. Und dank der Unterstützung, die ich heute hier bekomme, können wir weitermachen. Die nächsten zwei Mieten sind gesichert. Und danke, liebe Frauke Szameitat, lieber Christian Helms, dass ihr die Beweisfotos liefert.
Und wenn wir nicht noch in Coronazeiten leben würden, würde ich jetzt Frau Matzker-Steiner und Frau Zierath umarmen. Und Kirsten Lühmann und Jürgen Markwardt und, und, und ...
Danke-Danke-Danke!!! Ich fühle mich sehr geehrt.
(Händebild)
Eine längere Bilderschau wird noch im Hintergrund zu sehen sein. Und natürlich laden wir alle herzlich ein sich unser kleines Stadtatelier persönlich anzugucken und Fragen zu stellen. Herr Schulze, mein Schirmherr bzw. Geschäftsführer vom Paritätischen lässt herzliche Grüße ausrichten. Er wäre gerne heute mit dabei gewesen, sitzt aber als Erstkontakt im Home-Office fest.
Emofotologie (Selbsthilfefotografie) = Emotion +Foto + Motivation + Logik = Kreative Inklusion
(Bleibt-gesund- und Virenshootingbilder)
Brigitte Schulz
Rathaus Uelzen, 13-02-2022