Unser kleines Stadtatelier:

Wir lieben Uelzen. Wo Unser kleines Stadtatelier für kreative Inklusion nun sein 3jähriges feiern darf.

 

Von der Emofotologie / Selbsthilfefotografie über die Schreib(be)-wirkstatt über die Selbsthilfemusik ...

 

Farbfilmfröhlich dank der Kraft der Farben.

Mein lieber Schwan. 

Platz da. Immer auch für neue Ideen.

 

Emofotologie

Für Barrierefreiheit auch in den Köpfen.

 

Nein, das ist nicht Pfiffigenies Maulkorb.

 

Unersetzlich. Ronja meine allerbeste Kollegin: Leitet mit Timo die Junge Selbsthilfe Uelzen. Sitzt auch im Beirat für Menschen mit Behinderungen und fungiert bei Bedarf als Fropsfütterin ...

 

Pfiffigenie: Pfotenfee,

Fropsfräulein, Pfoto-model und Kunden-stopperin, Schaufenster-Live-Actrice, Undercover- therapeutin  ...

 

Kein Dornröschen. Ein Bild aus den 2019 / 2020-Ausstellungen.

 

Meine Freundin, die Bäumin hat 2017 Model gestanden. Im Rahmen der Landart. Für unsere erste Outdoor-Ausstellung in Ebstorf.

 

Als Alt-Immenhoferin

stellt sich mir die Bienenfrage auch.

 

Es war einmal ...

Immenhof 1969:

Unsere Goldie war die Stammmutter aller Ponies, die da noch kamen. 

 

Pferde-Partner-Immenhof. Heute bleiben mir - nach über einem halben Jahrhundert -  meine Erinnerungen und ein  Trippel-Trappel-Herz-geräusch.

 

 

Echt jetzt? Von der Pferdeflüsterin zur Fotoflüsterin? Ja.

 

 

Mein kleines Zuhauseatelier

 

Brigitte Schulz
Immenhof 7
29593 Melzingen


0581 - 97 3 98 747

 

Mein digitales Handy-cap daheim: Handy im Funkloch, Internet instabil … Whatsapp funzt app und zu. Handytelefonie im Haus? Unmöglich!!!

 

Festnetz

0581 - 97 3 98 747

 

Mobil

01520 - 13 69 580

 

Mail

 immenhof@t-online.de

 

Unser kleines Stadtatelier

 

Kleine Mühlenstraße 7

29525 Uelzen

 

Mobilnummer:

01520 - 13 69 580

 

Mailanschrift: immenhof@t-online.de

 

www.emofotologie.de

 

Texte, emofotologische Bilder und ggf. Bildbearbeitung: 
Brigitte Schulz / Emofotologie / Ehrenamtliche Selbsthilfefotografie

 

Die Porträtfotos, die mich zeigen, sind von Andrea Künstle sowie von Frauke Szameitat, Bernd Meyer, Sebastian Tramsen und Fräulein Schminke sowie Faro Nasri aufgenommen worden.

 

Pegasusenlogo:
Georg Lipinsky

 

Comiccamera und so:
Fräulein Schminke /
Anke Brinckmann

 

 

(Alle Rechte vorbehalten)

 

 

fotokameras-0001.gif von 123gif.de

Unser kleines Stadtatelier – Für kreative Inklusion e.V.

Kleine Mühlenstraße 7

29525 Uelzen

 

Atelierleitung / Vorsitz / Kontakt: Brigitte Schulz

Mobil: 01520 – 13 69 580

immenhof@t-online.de

www.emofotologie.de

 

Projektbeschreibung

 

Von der ehrenamtlichen Selbsthilfefotografie bis hin zur kreativen Inklusion und zum eigenen, gemeinnützigen Verein: Unser kleines Stadtatelier – Für kreative Inklusion e.V.

 

Unseren Verein haben wir gegründet, weil sich Unser kleines Stadtatelier für kreative Inklusion in der Stadtmitte von Uelzen seit 1. November 2020 etabliert hat. Anfangs in kleineren Räumlichkeiten. Seit November 2021 eine Straße weiter, in größeren und sichtbareren Räumen. Am 1.11.22 sind wir ins dritte Projektjahr gestartet. Am 2.12.22 haben wir unseren Verein gegründet. Vieles wäre ohne die Starthilfe von Aktion Mensch im ersten Jahr sowie der Schirmherrschaft des Paritätischen Uelzen bis zu unserer Selbstständigkeit als Verein so nicht möglich geworden.

 

Mittlerweile bin ich mindestens 50 Stunden die Woche ehrenamtlich für „Unser kleines Stadtatelier“ im Einsatz. Dazu kommen die Stunden für Vor- und Nachbereitungsarbeiten. Letztere erledige ich daheim, weil im Atelier - vor lauter Trubel - dafür keine Zeit bleibt. Meine ehrenamtlichen Mitmacher*innen sind rund 40 Stunden wöchentlich mit im Einsatz.

 

Es ist zu einem bunten Ort für kreative Inklusion geworden. Für mehr Barrierefreiheit auch in den Köpfen. Eine räumliche Barrierefreiheit ist in unserem Atelier (vormals ein Sanitätshaus) sowieso gegeben. Es dient mittlerweile vielen Menschen als besonderer Mittelpunkt. Wir pflegen die Beteiligungskultur. Vor unserer für alle offenen Tür gibt es wenig Schwellenängste und unser inspirierendes und motivierendes Miteinander fördert die Kontaktfreudigkeit weiter. Was in Zeiten, in denen bei so vielen Menschen Sicherheitsgefühle abhandengekommen sind, immer wichtiger wird:

 

Zitate: „Der Grund, warum ich morgens aufstehe.“ „Hier kann ich sein wie ich bin.“ „Mein zweites Wohnzimmer.“ „Wie eine zweite Familie.“ „Ich liebe Kunst und Kreativität.“ „Hier kann ich nützlich sein.“ „Hier werde ich verstanden.“ „Hier bin ich nicht allein.“ „Friedensraum.“ „Energietankstelle.“ „Immer war ich die am Rand. Hier bin ich in der Mitte.“ „Dank euch sehe ich mich heute mit anderen Augen. Ich weiß jetzt, was ich kann, und dass ich was wert bin. „Hier bekomme ich Hilfe.“ „Hier habe ich mein Lachen wieder gefunden.“ „Dank euch gebe ich jetzt sogar Kurse.“ „Immer wieder gibt es hier was Neues zu sehen, aber irgendwie ist alles auch immer wie vertraut.“ „Bei euch gibt es nicht diese Stuhlkreissituation und keinen Termindruck.“ … „Ihr holt die Menschen ohne Erwartungshaltung emotional ab.“ „Was ich meiner Familie nicht sagen mag und auch nicht meinem Therapeuten, das erzähle euch. Ohne dass es mir peinlich ist.“ „Ohne euch hätte ich den ganzen Dezember in der Klinik verbracht.“ „Dank euch hat mein Leben wieder einen Sinn.“ „Hier brauche ich kein Geld.“ „Ich komme immer zu euch, wenn ich auf den Bus warten muss.“

 

Wir meinen: Jeder Mensch ist wichtig.

 

Für mein Kernteam und mich ist das Ganze vom Herzensprojekt zum Lebensprojekt geworden. Wir (er)leben die kreative Inklusion. Die Beteiligungskultur. Das Miteinander. Das Wir.

 

Wir sind glücklich, dass Unser kleines Stadtatelier in sich wächst. Jede Woche kommen weitere Menschen hinzu. Zurzeit haben wir zwei Praktikantinnen (von Leben leben, von SALO+PARTNER für berufliche Rehabilitation) im Team sowie zwei Bewerbungen für flexible Praktika (körperlich stark eingeschränkte Rollifahrer*innen) vorliegen. Zum Zukunftstag 2023 waren fünf interessierte Schüler*innen gekommen.

 

Woran leiden viele der Menschen, die zu uns kommen?

 

Wir lernen viele Menschen kennen, die ohne jedes Zugehörigkeitsgefühl sind. Menschen, die sich aus dem sozialen Leben zurückgezogen haben. Die Gründe dafür sind u.a.: Unsichtbare, chronische, physische und/oder psychische Krankheiten, sichtbare Handicaps, sprachliche/kulturelle Barrieren, hohes Alter/Gedächtnisprobleme, Trauer, Hypersensibilität, Mobbing, Traumata (Flucht, Gewalterfahrungen), Verständnisprobleme … das Gefühl der Nutzlosigkeit (nicht systemrelevant ist für mich das Unwort der vergangenen Jahre), Altersarmut, Hilflosigkeit, Krebs, ADHS, Borderline, Depression, Epilepsie, Parkinson, Morbus Crohn, Fibromyalgie, Amputation, Neuropathie, Muskelschwäche, Kinderlähmung, Querschnittlähmung, Conterganschädigung, dissoziative Identitätsstörung (mich stört das Wort Störung), Schizophrenie, Suchtkrankheiten, psychogenes Schweigen, Unfallfolgen, Langeweile, Einsamkeit, Lebens-, Existenz-, und/oder Zukunftsangst, soziale Phobien …

 

Und viele trauen sich kaum noch den Fernseher anzuschalten: Kriege, Klimawandel, der rote Knopf, Preiserhöhungen … Da tun sich Fragen auf wie: „Was werden die Folgen für uns sein?“ „Wieso gibt es eine Zweiklassenflüchtlingsgesellschaft?“ „Darf ich in diesen Zeiten noch lachen? Ist das Leben noch lebenswert?“ „Warum soll ich morgens aufstehen?“

 

Bei uns können Menschen (wieder) sichtbarer werden. Mehr Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl erlangen und (wieder) mit anderen zusammenwirken. Mehr Teilhabe und Wir-Gefühl erleben. Wieder selbstorientierter werden. Bei der Öffentlichkeitsarbeit aktiv sein. Kreativ werden, (mit)helfen oder einfach dabei sein, zuschauen, mitreden, Kaffee trinken …

 

Wir glauben: Das Wichtigste in diesen Zeiten ist: dass wir da sind.

 

Wir reden natürlich über die gesundheitlichen Einschränkungen, mit denen etliche Betroffene zu uns kommen, aber keine dieser Einschränkungen bestimmt danach bei uns den Atelieralltag. Logisch ist es wichtig, eine Art Gebrauchsanweisung zu bekommen, damit unser Miteinander funktionieren kann - aber je mehr wir werden, desto klarer wird uns, wie stark wir uns ergänzen können. Was wir alles miteinander und füreinander tun und bewirken können. Und das machen wir dann auch. Dabei sind wir dankbar über so viel gegenseitiges Vertrauen und Zutrauen.

 

Unsere Tür steht allen lieben Menschen offen. Also auch den Gesunden. Wir mobben keine Gesunden ?.

 

Was treibt die meisten zu uns?

Es gibt neben den Neugierigen - „Was ist das hier für ein Atelier?“ - in der Hauptsache vier Gruppen:

 

- Kontaktsuchende / Einsame / Randständige / Gehandicapte

 

- Menschen, die kreativ sind, es waren oder wieder sein wollen.

 

- Menschen, die in sozialen Bereichen beruflich tätig sind und sich mit uns vernetzen möchten. Oder Menschen, die sich ehrenamtlich sozial engagieren möchten.

 

- Menschen, die sich sozial oder/und kreativ in die Gesellschaft einbringen möchten und sich deshalb für dementsprechende Berufe interessieren (Musiktherapie, Kunsttherapie, Pflegeberufe …). Was Praktika bei uns für viele interessant macht.

 

Die jüngste regelmäßig zu uns Kommende ist 14 und Gymnasiastin, die Ältesten sind über 90 und kommen beispielsweise aus der Seniorenresidenz zu uns.

 

Wo leben die Menschen, die zu uns kommen?

 

In der Mehrzahl finden Einheimische aus dem Landkreis Uelzen den Weg zu uns. Gleichzeitig auch Zugezogene, Urlaubende oder Geflüchtete. Z.B. Menschen aus Irland, Malta, Spanien, Türkei, Afghanistan, Ukraine, Russland, Frankreich, Holland, China ... Weil unser kleines Stadtatelier im Stadtzentrum gut sichtbar ist, schauen jede Woche auch interessierte/neugierige Durchreisende zu uns herein, von denen sich viele mit uns dauerhaft vernetzen.

 

Jeder Ateliertag ist wie eine Wundertüte – wir wissen nie, wer als Nächste/r durch die Tür kommt. Doch: Jeder Mensch ist wichtig.

 

Und sonst so?

 

Hinter den Kulissen bereiten wir Fototage vor, erstellen in der kreativen Schreibbewirkstatt Flyer, Poetry- und Songtexte, Artikel, Bilderschauen, ein Fotojournal … und bereiten Vorträge (z.B. über Resilienz, Mentale Gesundheit ...) und (Vor)lesungen (Emofotologie, kreative Inklusion …) vor. Wir kreieren Kostüme und Hüte, erstellen Objekte (Virenmodelle, Bürgermeistermodell, Stadtsymbolmodelle …, geben kleine Krea(k)tivkurse und bieten Info- und Mitmachtage, Beratungen (z.B. onkologische Kosmetik), Workshops (Selbstverteidigung für Menschen mit Handicap, Special Make-up (auch für therapeutisch anmutende Effekte), Face- und Bodypainting (Kraft der Farben …). Unser Schaufenster ist dementsprechend originell dekoriert und plakatiert.

 

Wir hatten auch das Logo für das Impfzentrum im Stadtgarten gefertigt. Und den einladenden, freundlichen Stuhl kreiert und bemalt (ein Mix aus Inklusion und Alice im Wunderland) und draußen aufgestellt.

 

An den Musiktagen üben wir auch unsere eigenen Songs. Einer unserer Musiker studiert zurzeit Musiktherapie. Wir bieten auch Musikunterricht und denken eine Atelier-yeah-yeah-Band an.

 

Wir machen viel Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit und ich bin bisweilen auch als Streetphotoworkerin unterwegs. Bei Bedarf haben wir Ansprechpartner*innen aus kreativen, gesundheitsfördernden, bildungsfördernden, sozial beratenden … Bereichen. Genauso aus dem Tierschutzbereich. Vom Sanitätshaus für Tiere über eine Physiotherapeutin für Tiere mit Handicap bis hin zu Mantrailer*innen ... Als ehemalige, langjährige Pferdeverhaltenstherapeutin / Reitausbilderin (auch für Menschen mit Handicap) habe ich auch tierisch gute Kontakte. Wir sind zudem vernetzt mit der Teilhabeberatung, mit Genesungsbegleiter* innen, Trialogerfahrenen, mit der psychiatrischen Tagesklinik, der Selbsthilfegruppenkoordinierung, der Kreisvolkshochschule, mit Fachhochschulen sowie mit Verlagen … Wir nehmen auch an städtischen Veranstaltungen teil, wie beispielsweise am Uelzener Kultursommer.

 

Was ist Emofotologie / die Selbsthilfefotografie? Und warum?

Fotos auf Rezept?

 

Auch für ein Zurück ins soziale Leben und für mehr Sein als (An)Schein. Wir nehmen uns Zeit für die Bildermache. In meinen Augen sind Porträts auch Fingerabdrücke der Seele. Darum mache ich keine Fotos to go. Mal eine persönliche Frage: Stell dir vor, du könntest nur noch ein einziges Foto machen oder nur noch ein einziges Foto bekommen. Was für ein Bild würde das werden sollen? Was würdest du noch zum Ausdruck zu bringen wollen? Wie es dir geht? Was dir hilft? Was dich bewegt? Oder willst du einfach, nach langer und schlimmer Krankheit, mal wieder bildschön aussehen? Oder möchtest du deinem ach, so sozialen Umfeld per Bildersprache die Meinung sagen? Oder, oder, oder …? Denk in Ruhe nach und, wenn du magst: rede mit mir über diese Frage, die verdeutlichen soll, dass die Emofotologie u.a. bei der Selbstorientierung/Neuorientierung, also bei dem „Wer-wie-was-wo bin-ich?“ behilflich zu sein vermag.

 

Die Emofotologie macht Sinn. Sie fördert die Selbstbestimmung, Problemlösungskompetenzen und die soziale Integration. Die Emofotologie kann auch als eine Art Recovery-Modell (Recovery = Wiederherstellung, Erholung …) verstanden werden.

 

Emotionale oder auch sozialkritische Bilder berühren, gehen unter die (Netz)Haut und ans Herz, machen nachdenklich oder regen auf sowie Diskussionen an. Die Bildsprache, international wie ein Lächeln, hilft - wie die Musik- und die Körpersprache - sich auch nonverbal verständigen zu können. Die gemeinschaftlichen Planungen für eine Bildgestaltung wecken auch vergessene Emotionen und fördern die soziale Kompetenz. Das Zusammenwirken am Fotoset, sei es als Model, Fotograf*in, Assistent*in, Besserwisser*in hilft anderen und sich selbst, bereitet Freude und verbreitet hier und da auch farbfilmfröhliches Chaos.

 

So vermag die Selbsthilfefotografie Menschen vor, hinter und neben der Kamera zu helfen.

 

Übrigens gibt es einen beträchtlichen emofotologischen Kostüm- und Requisitenfundus, verteilt auf unser kleines Stadtatelier und mein kleines Zuhause-Atelier.

 

Ich habe immer auch Anfragen für noch sensiblere Themen, wie beispielsweise die Sterbefotografie.

 

Eines meiner Herzensthemen ist fotografieren für Menschen mit demenziellen Veränderungen. Damit diese, mit einem aktuellen Foto in der Hand, im wahrsten Sinne des Wortes begreifen können, dass sie noch da sind.

 

Es gibt Fototermine, bei denen der Mensch vor meiner Kamera und ich niemanden dabei sein lassen. Und es gibt die öffentlichen Termine. Unsere öffentlichen Shootings in der Stadtmitte bringen Menschen zusammen, die ansonsten nicht miteinander ins Gespräch kommen würden. So helfen uns auch immer mehr Geschäftsleute leihweise mit Requisiten aus (von der Sonnenbrille bis hin zum antiken Taucherglockenhelm) oder bieten ihre Schaufensterbereiche als Kulissen an. Wir tragen also auch zur Innenstadtbelebung bei.

 

Emofotologie (Selbsthilfefotografie) = Emotion +Foto + Motivation + Logik = Kreative Inklusion

 

Was die reine Emofotologie betrifft: So habe ich Anfragen für ein Jahr im Voraus. Für die Fotomache, für Vorträge, Vorlesungen, Ausstellungen …

 

Was die kreative Inklusion betrifft: Wir haben einen Leerstand in der Innenstadt mit buntem Leben gefüllt. Als barrierefreien, motivierenden, inspirierenden und in sich wachsenden Treffpunkt für alle. Für ein nachhaltig wirkendes Wir-Projekt mit noch mehr Miteinander darin und drumherum. Mit sicht- und fühlbaren Ergebnissen. Und wir wachsen wöchentlich.

 

Direkte Einblicke in unser kleines Stadtatelierprojekt

 

Vor der Tür wird ein Foto-Set aufgebaut und vieles ist auch durch die großen Schaufenster zu sehen und die offene Tür zu hören: In der gemütlichen Sitzecke und an der mit bekannten Unterstützerinnen bunt bemalten Sichtbar wird geplaudert, diskutiert, informiert, geplant ... Auf dem großen Wandbildschirm läuft die neueste Bilderschau. Eine unserer Häkelfeen fertigt ein kunterbuntes Netzwerk für das vordere Schaufenster an. Fräulein Schminke bemalt einen Stuhl. Eine Jugendliche kreiert, auf dem Fußboden vorm kleinen Schaufenster sitzend, Patches für ein Kostüm. Eine Praktikantin zeichnet eine Spruchblase für das große Schaufenster. Ein Musiker spielt Klavier. Eine Schülerin, die die Zeit bis zur Busfahrt nachhause überbrückt, klebt eine Collage. Ein Rollstuhlfahrer meldet sich für das Selbstverteidigungstraining für Menschen mit Handicap an. Eine Studentin erkundigt sich nach der jungen Selbsthilfe Uelzen. Meine allerbeste Assistentin übt deutsche Wörter mit einem sehbehinderten Iraker. In der Wirkstatt wird eine Requisite erstellt. Ich zeige einem Sozialarbeiter, der eine seiner Klientinnen mitgebracht hat, unsere Räumlichkeiten und erkläre, was wir so machen. Manche schauen dem munteren Treiben einfach zu, freuen sich dabei und darüber, trinken Kaffee, klönen oder wissen alles besser. Oder streicheln Pfiffigenie. Mitunter wird sich mehrsprachig und mit Händen und Füßen unterhalten. Manchmal hilft auch der Google Translator. Und da von draußen zu sehen ist, wie wohl wir uns alle im Atelier fühlen, traut sich schon der Nächste rein. Und wenn mich jetzt nochmal jemand fragt, wieso es Unser kleines Stadtatelier braucht - dann hole ich tief Luft und denke bei mir: „So lange wie mir solche Fragen noch gestellt werden. Es braucht ein Miteinander. Niemand sollte allein sein müssen.“

 

Warum fotografiere und agiere ich nie gegen Geld?

 

Weil der chronische Schmerz den Farbfilm vergessen hat. Weil sich die meisten unserer „Models“ derartig aufwändige Fototage (zzgl. aller Vor- und Nachgespräche sowie weiterer Leistungen wie Visagistik, Kostüm- und Requisitenverleih …) niemals leisten könnten. Weil ich fotografieren möchte, wie ich empfinde und nicht, wie ein Honorar mich womöglich verpflichten könnte.

 

Wer genau ist Pfiffigenie?
Unsere Undercovertherapeutin? Unsere Chefin?

 

Unsere originellen Schaufensterdekorationen lassen viele Menschen auf unser Tun aufmerksam werden. Nicht zuletzt dank Schaufenster-Live-Actrice und „Kundenstopperin“ Pfiffigenie. Die ansonsten als Therapiefropsfräulein, Pfotomodel, Ateliermaskottchen, Wärmflasche mit Ohren und Kuscheltier fungiert und für Gesprächsstoff und gute Laune sorgt.

 

Mittlerweile bekannt wie ein bunter Hund ist „Pfiffi“ für einige bis dato einsame Menschen ganz wichtig geworden. Und so manche Gassirunde wird zu einem unterschwellig therapeutisch wirkenden Spaziergang. Auf den ruhigen Strecken durch den Park werden mir viele Erfahrungen anvertraut – auch traumatische. Auf den Strecken durch die Stadtmitte kommen wir mit Passant*innen ins Gespräch.

 

(*Frops = Französische Bulldogge x Mops).

 

Die Ateliergröße?

 

Circa 140 m² mit großen Schaufenstern, mit Rollirampe vor der Tür, mit einem Eingangsbereich mit Empfangstresen (unsere Sichtbar) und Sitzecke. Der lange Flur leitet zur Wirkstatt, dem Ruheraum, der Küche, der Maske und zu den Toilettenräumen. Eine Toilette ist erhöht und mit Griffen ausgestattet.

 

Wie machen wir weiter?

 

Noch kreativer und sozialkritischer, noch musikalischer (mit eigenen Songtexten), vielseitiger, schreibwütiger … Zwei Ausstellungen, ein Fotomagazin und mehrere Vorträge sind in Vorbereitung. Wir wünschen uns Schirmherr*innen für einzelne Sparten ... Die Junge Selbsthilfe Uelzen hat ihr Büro nun bei uns … Unser, auch in Coronazeiten weiter gesponnenes Net(t)zwerk erweist sich immer wieder als Schwungtuch für teils ungeahnte Möglichkeiten. Wir würden uns auch gerne noch weiter vernetzen. Und gegen passende Prominente als Fürsprecher*innen hätten wir auch nix. ?

 

Bilden wir uns weiter?

 

Ronja und ich sind seit Dez. 2022 auch Ersthelferinnen für mentale Gesundheit (MHFA). Weitere Fortbildungen sind in Planung.

 

Anerkennung unseres sozialen Engagements

 

Für uns bedeutet das jeden Tag Dank. In Form von Worten, Taten, Lächeln, Umarmungen, Bildern, handgefertigten Kleinkunstwerken, selbst gebackenen Kuchen … anerkennende Zeitungsartikel, Radioberichte …

 

Noch vor Corona durfte ich mir die goldene Ehrennadel des Paritätischen Niedersachsen für mein Ehrenamt anstecken lassen.

 

In 2021 hatte unser kleines Stadtatelier-Team u.a. ein förderliches Treffen mit der damaligen Bundestagesabgeordneten Kirsten Lühmann im Bundestag.

 

In 2022 hat mir der Soroptimist International Club Uelzen mir für mein soziales und nachhaltiges Engagement den Lore-Preis verliehen.

 

Unvergessen bleibt auch die Starthilfe von Aktion Mensch und die uns bis zu unserer Selbstständigkeit behütende Schirmherrschaft des Paritätischen UE.

 

Heute sind wir überregional bekannt. Unser kleines Stadtatelier gilt als Leuchtturmprojekt und als Knotenpunkt zwischen therapeutischen Einrichtungen und "normalen" Leben.

 

Einige von uns werden als Künstler*innen wahrgenommen. Das macht uns dankbar und auch ein bisschen stolz, aber …

 

Fazit ist: We did it: Lebens- und Knochenbrüchen, Corona, Zweifler*innen, Unkenden und Geldsorgen zum Trotze. Wir sind Überzeugungstäter*innen und haben in den letzten Jahren ziemlich viel erlebt. Von Geburtshilfe bis zur Suizidverhinderung - es war alles dabei. Ich habe noch nie so viel geweint und gelacht wie in den letzten Jahren. Es war, ist und bleibt emotional. Und auch anstrengend. Wir haben mittlerweile so viel zu tun, dass es ohne weitere Unterstützung kaum noch zu schaffen ist.

 

In diesem Sinne möchten wir herzlich dazu einladen Unser kleines Stadtatelier zu besuchen. Damit wir gemeinsam überlegen können, was möglich wäre - wenn ...

 

Im Namen aller und mit herzlichen Grüßen

 

Brigitte

 

Uelzen, Oktober 2023

 

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